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Befreiung von gesteigerter Zumutung

Für eine Universität der Nachhaltigkeit als solidarische Tat-Sache

„Die Schwere und das Ausmaß der vor uns liegenden Herausforderungen erfordern weitreichende und beispiellose Veränderungen. Zuallererst müssen wir bewaffnete Konflikte beenden und den Weg der Diplomatie und des Friedens einschlagen. (…) Zweitens müssen wir kohlenstoffarme, resiliente und inklusive Entwicklungspfade beschreiten (…). Drittens müssen wir, um diese Ziele zu verwirklichen und eine „Zwei-Klassen-Erholung“ zu vermeiden, bei der die Entwicklungsländer zurückgelassen werden, die internationale Finanz- und Schuldenarchitektur von Grund auf umgestalten. (….) Wenn die Menschheit überleben soll, müssen wir dieses Überleben für alle sichern und dürfen niemanden zurücklassen.“

Liu Zhenmin, Untergeneralsekretär für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten, im: Nachhaltigkeitsbericht der Vereinten Nationen 2022.

Die Uni Hamburg ist ein Ort, an dem über 40.000 Studierende und zahlreiche Mitarbeiter:innen sich gemeinsam diesen Aufgaben stellen können und sollten.
Kleinmut und Verdrängung helfen niemandem.
Zuversicht entsteht aus solidarischem Erkenntnisgewinn und konsequentem Engagement.

Die Uni hat eigentlich längst die Nachhaltigkeits-Ziele der Vereinten Nationen als Leitbild ihrer Tätigkeit in Forschung, Lehre und Bildung angenommen. Gewollt sind Beiträge zur Beseitigung der Armut, gerechter Wirtschaft, guter Gesundheit, zu nachhaltiger Ernährung und ökologischer Energiesicherheit, für internationale Kooperation, Abrüstung und Frieden sowie für die umfassende Verwirklichung von Menschenrechten.

Das sollten die positiven Beweger für Forschung, Studium und Alltag sein.
Sie sind es viel zu wenig.
Die politisch geschaffenen Fakten sind dafür nicht förderlich: Rund 40 Prozent der Studierenden an der Armutsgrenze, permanente Unterfinanzierung der Unis, Konkurrenz und sinnloser Leistungsdruck im Studium, unsichere Arbeitsverhältnisse – zugleich Milliardenausgaben für Militär, explodierende Unternehmensgewinne und immer unzureichende Antworten der Regierungen auf die sozialen und ökologischen Herausforderungen.

Dieses Spannungsverhältnis zwischen Reichtum und Mangel, Kooperation und Konkurrenz, zwischen Möglichkeiten und Wirklichkeit sollte uns Alle zu gemeinsamem Eingreifen herausfordern.

Eine bessere Welt entsteht aus dem aufgeklärten Engagement der Vielen.
Wir Studierende können – mit sozialen Bewegungen verbunden, wissenschaftlich qualifiziert und gemeinsam aktiv – über das alltägliche Umfeld hinaus gute Veränderungen bewirken.

Aus dieser Ambition entsteht Solidarität; mit ihr können alle den universitären Alltag verbessern. Ernsthaftigkeit macht heiter.

Zum Gelingen müssen wir in der Universität viel ändern. Wir treten ein für:

• mehr streitbarer Diskurs um die – interdisziplinäre – gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaften,

• weitgehende Reform des Studiums (Abbau von Restriktionen und Prüfungsdruck, Bildung statt Rausprüfen, inhaltliche Vertiefung, kleinere Lerngruppen und kooperative Lernformen, Master als Regelabschluss),

• bedarfsgerechte staatliche Hochschulfinanzierung (gegen Kürzungspläne der Landesregierung!),

• soziale Absicherung der Beschäftigten und Studierenden (anständige Tarife, unbefristete Verträge und BAföG für alle!)

• aktivierte Demokratie in der Studierendenschaft und in der Akademischen Selbstverwaltung,

• ein erhöhtes Selbstbewusstsein der politisch-kulturellen Relevanz der Wissenschaften.

Wir laden alle ein, daran mitzuwirken!


Wahl zum Akademischen Senat

Der Akademische Senat (AS) ist das höchste Gremium der Universität.

Er ist bei der Wahl des Uni-Präsidiums beteiligt,
diskutiert alle Grundsatzfragen der Uni-Entwicklung und
hat Beschlussrechte
(z.B. in Bezug auf die Prüfungsordnung, Mittelverteilung, Leitbilder, Entwicklung der Uni etc.).

Der AS ist aus
10 Professor:innen,
3 Studierenden,
3 wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen und
3 Mitgliedern des Technischen-, Verwaltungs- und Bibliothekspersonals
zusammengesetzt.
Die studentischen Vertreter:innen werden jährlich gewählt, alle anderen in jedem zweiten Jahr.

Die Wahl ist eine Briefwahl. Die Wahlunterlagen werden Euch inklusive eines freigemachten Rückumschlags von der Universität zugeschickt. Wer bis zum 6. Januar keine oder fehlerhafte Unterlagen erhalten hat, kann sie sich bis zum 23.1.2023, 13.30 Uhr im Wahlamt der Uni aushändigen lassen.

Die ausgefüllten Wahlunterlagen müssen bis spätestens
23.1.2023, 14 Uhr
beim Wahlamt

eingegangen sein.
Das Wahlamt befindet sich im Mittelweg 177, Raum S 4061 und 4058, 20148 Hamburg.