Home › Publikationen › Flugblatt von Liste LINKS und harte zeiten mit SDS* vom
Noch einmal: Solidarität!
„Das Virus ist für uns alle, auch für mich, eine demokratische Zumutung.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), „SCHWARZROTGOLD / Das Magazin der Bundesregierung“, 2/2020, Editorial, S. 3.
„Es gibt eine Politik, die den Tod von Menschen wegen angeblicher Sachzwänge, wegen höherer Interessen in Kauf nimmt. Diese Politik heißt Flüchtlingspolitik. Sie wird exekutiert im Mittelmeer. Die Zahl der Flüchtlinge, die dort ertrinken, steigt und steigt. Es sind hier aber nicht, wie bei Corona, die Rettungsmaßnahmen alternativlos, sondern, so vermittelt es die Politik, das Elend und das Sterben. (...)
Handeln wir so, wie wir behandelt werden wollten, wenn wir Flüchtlinge wären – so habe ich es in meinem Newsletter vom 9. März 2020 geschrieben (›Warum die Zustände in den Lagern auf Lesbos und Kos völlig intolerabel sind und warum wir Menschen in Not aufnehmen müssen‹, hieß damals die Überschrift). Aus aktuellem Anlass ist dieser Satz zu spezifizieren und zu präzisieren. Also: Handeln wir so, wie wir behandelt werden wollten, wenn wir Flüchtlinge im abgebrannten Flüchtlingslager Moria wären.“
Heribert Prantl, „Moria, das Brandopfer“, „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“), 14.9.2020.
„Tatsächlich ist Donald Trump vermutlich die größte Gefahr für die Zukunft der Menschheit, die auf zwei Beinen unterwegs ist. (...) Waldbrände gibt es nicht nur in den USA, sondern beispielsweise auch in Brasilien, Argentinien, Bulgarien und Griechenland. (...) Zur Erinnerung: Die Genialität deutscher Ingenieure wurde in den vergangenen Jahren nicht zuletzt in Betrugssysteme gesteckt, um von der Bundesregierung ohnehin schon kleingeklopfte EU-Grenzwerte für den CO2-Ausstoß von Autos zumindest auf dem Papier zu erreichen. Viele deutsche Unternehmer der entsprechenden Branchen sind eher damit beschäftigt, sich um kurzfristige Gewinne zu kümmern, das Klima ist da nachrangig.“
Christian Stöcker, „Klimapolitik/Welt brennt, Regierung hofft auf Wunder“, „SPIEGELONLINE“, 13.9.2020.
„Die Existenz der leidenden Menschheit, die denkt, und der denkenden Menschheit, die unterdrückt wird, muß aber notwendig für die passive und gedankenlos genießende Tierwelt der Philisterei ungenießbar und unverdaulich werden.“
Karl Marx an Arnold Ruge, Köln, Mai 1843, Marx-Engels-Werke (MEW), Band 1, S. 343.
Ganz ohne übermäßige Aufregung: Virale Infekte oder Erkrankungen sind eine Herausforderung für das menschliche Immunsystem, die – wissenschaftlich gestützte – medizinische Behandlung, das verantwortliche sozial-politische Handeln sowie für die internationale Kooperation und die globale Solidarität.
Ähnliches, Überindividuelles, Überregionales, gilt für die zivilisatorische Überwindung von Kriegen, die rationale Bewältigung der Klimakrise, die politische Einebnung schmerzlicher sozialer Ungleichheiten, die Bildung von aktuell relevantem Geschichtsbewußtsein und die engagierte Widerlegung von gesellschaftlich respektive kulturell schädlichen Vorurteilen.
Insofern ist die aktuelle Politik (auch) der Bundesregierung eine „demokratische Zumutung“ bzw. Herausforderung für das eigene und gemeinsame Denken und Handeln – zumal unter den gegenwärtigen Einschränkungen der Grundrechte.
Darüber hinaus ist in neuer Intensität und Reichweite das tatsächlich verantwortliche Handeln in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen erforderlich.
In den Wissenschaften – keine Kontroverse scheuend – durch analytisch und argumentativ begründete Antworten und nachdrückliche Vorschläge zur Lösung der sozialen und globalen Probleme maßgeblich beizutragen.
In Kunst und Kultur die kritische Bildung eines humanistischen Menschenbildes – durch heilvolle Abschreckung, positive Beispiele sowie die – widersprüchliche, aber positive – Veränderbarkeit von Persönlichkeiten und gesellschaftlicher Lebenswelt.
In (einigen) Parteien, in den Gewerkschaften, an den Orten der Mitbestimmung, in den sozialen Bewegungen und Initiativen die Schaffung eines erweiterten Bewußtseins für gemeinsame Aufgaben der menschenwürdigen Überwindung des strukturellen Elends.
Im Alltag und persönlich die fundierte Meinungsbildung für Angelegenheiten, die uns nichts angehen sollen und die wir den Regierenden oder den „Autoritäten“ überlassen sollen. („Wohl dem, der will, was er soll.“) Die Verwirklichung dieser notwendigen Möglichkeiten ist heilsam.
Übrigens, für die Uni gelte: So viel Präsenz wie möglich und so wenig Digital wie nötig.