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Positive Freiheit -

mit Solidarität und sozialer Gleichheit zur Gestaltung

Immerhin
„Was bleibt von den Freiheitshoffnungen, die, mit den Namen Constant, Tocqueville und Marx verbunden [Philosophen des 19. Jahrhunderts], am Anfang standen? Es bleibt jedenfalls die der recht verstandenen Freiheit wesenseigene Verknüpfung von Freiheit und Verantwortung. In den beschriebenen Dilemmata der Freiheit [Individuum und Gesellschaft] hat sie eine existenzielle Intensität erreicht. Die Demokratien können ihren Beitrag zur Bewältigung der Menscheitsherausforderungen nur leisten, wenn ihre Bürger lernen, mit ihrer Freiheit, ihr Leben nach freiem Gutdünken zu leben, mit ihrer Freiheit, an den öffentlichen Angelegenheiten teilzunehmen, und mit ihrem Anspruch auf die materiellen Bedingungen der Freiheit, verantwortlich umzugehen.“

Prof. em. Peter Graf Kielmansegg (Politikwissenschaft Uni Mannheim), „Freiheit! Welche Freiheit?“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“), 27.3.2023, S. 6.

Soziale Kontroverse
„Dabei wäre Widerstand hier dringend angesagt. Festkleben für stabile Preise. Aufrufe gegen Inflationstreiber. Weil sich zunehmend bewahrheitet, was einige schon seit geraumer Zeit ahnten: anders als in früheren Inflationsperioden machen gerade eine Menge Leute Gewinn damit, im allgemeinen Inflationsgeheul mal schnell die Preise anzuheben – selbst dann, wenn sie gar nicht so dramatisch viel höhere Kosten haben. Höchste Zeit für Widerstand. Gerade jetzt, wo es darum geht, die Inflation möglichst schnell wieder runterzukriegen – und etwa die mittlerweile stark sinkenden Gaspreise auch ordentlich an die Verbraucher weiterzugeben. (…)
Nach Berechnungen der Europäischen Zentralbank war die Gewinninflation zwischen Anfang 2021 und Herbst 2022 in der Eurozone etwa doppelt so stark wie der Anstieg der Lohnlasten für die Unternehmen. Für Deutschland fehlen entsprechend aktuelle Statistiken, nur deutet auch hier alles auf eine ähnliche Entwicklung. Gemessen am Umsatz, der durch die höheren Preise deutlich gestiegen ist, sind die Lohnkosten in der deutschen Wirtschaft seit Mitte 2020 um fast fünf Prozent gesunken. Ein Indiz für höhere Profite.“

Thomas Fricke, „Kampf der Preistreiberei/Wann kommen die Inflations-Kleber?“. „SPIEGELONLINE“, 24.3.2023.

Seit jeher
„(…) denn in Frieden und Wohlstand leben Städte und Menschen nach besseren Grundsätzen, weil sie nicht in ausweglose Not geraten.“

Thukydides (454-399 o. 396 v.u.Z.), „Der Peloponnesische Krieg/Die Pathologie des Krieges“.

Neu sorgfältig erwogen: Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland enthält in seiner Präambel und in Artikel 26 ein Friedensgebot.

Die BRD gilt laut Verfassung als „demokratischer und sozialer Bundesstaat“ (Art. 20).
Die Freiheit der Persönlichkeitsentfaltung (Art. 2), die Freiheit von Meinung, Medien, Kunst und Wissenschaft (Art. 5), die Versammlungsfreiheit (Art. 8), die Vereinigungsfreiheit (Art. 9), die Allgemeinwohlverpflichtung des Eigentums (Art. 14, Satz 2) sowie die Möglichkeiten zur Sozialisierung des Eigentums (Art. 14 u. 15) können ohne große Umwege als positive grundlegende Gestaltungsrechte gedeutet werden.

Allerdings hängt der Grad der Tatsächlichkeit von der aktiven Gestaltung durch die Bürgerinnen und Bürger der Gesellschaft ab. Der Mensch ist ein zoon politikon (politisches und soziales Wesen). Er muß es nur merken.
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ (Erich Kästner)

Davon ist allerdings zur Zeit Einiges in Bewegung geraten. Die Auseinandersetzungen um

die Lohnentwicklung bzw. die Arbeitsbedingungen in der sozialen Daseinsvorsorge (Gesundheit, Kitas, Bahn) zeigen die Notwendigkeit der Verbesserung der sozialen Lebensbedingungen. Auch unsere Nachbarn in Frankreich und England wirken verstärkt in diese Richtung.

Gleichfalls für den Frieden, die internationale Solidarität sowie die seriöse Bewältigung der Klimakrise ist allerlei in Bewegung geraten. In vielen Ländern, bis hin auf die UNO-Ebene.

Die Welt ist im Umbruch. Die Einheit von Freiheit und Verantwortung oder auch die klassische Einheit von „Freiheit, Gleichheit und Solidarität“ bekommt eine wachsende Bedeutung – weltweit, regional, persönlich; in allen gesellschaftlichen Bereichen (Politik, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Bildung). Das ist eine umfassende soziale Angelegenheit, die ebenso von der Wissenschaften, den Hochschulen respektive ihren Subjekten nicht Halt machen kann.

Nach der vermaledeiten Eindämmung besteht nun die Möglichkeit, sich diesen Aufgaben und höheren Zwecken mit wachsender Freiheit zur gesellschaftlichen Verantwortung zuzuwenden. Auf diese Weise werden Sinn, Solidarität und Wirkung geschaffen. Aufklärung ist notwendig. Vernunft in dieser Bestimmung hat eine heilsame Konsequenz. Alle sind gefragt. Antworten lassen sich finden. Frieden ist bewußte Gestaltung.