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Wider den starren Eigensinn der Konkurrenz

Sozial und solidarisch ist allseits besser

In schlechter Gesellschaft
„Psychopathie ist eine antisoziale Persönlichkeitsstörung. Ein Psychopath hat stets nur seinen eigenen Nutzen und seine eigenen Bedürfnisse im Fokus, und bei deren Durchsetzung übergeht er alle Regeln des sozialen Miteinanders, er beutet andere Menschen aus. Psychopathen haben auch ein eingeschränktes Gefühlsleben, sie haben kein Mitleid, kennen keine Reue und keine Angst vor Strafe. Deswegen können sie überhaupt erst so antisozial agieren. Ihr typischer Lebensstil ist impulsiv, sie suchen ständig nach Bedürf- nisbefriedigung, schwere Fälle sind ziellos und leben in den Tag hinein. Überdurchschnittlich viele Psychopathen werden zu Gewalttätern. Es ist typisch für Psychopathen, gegen Normen des Anstands, aber auch Regeln und Gesetze zu verstoßen. (…)
Unter Topmanagern und CEOs tritt Psychopathie drei- bis viermal häufiger auf als im Bevölkerungsdurch- schnitt. Das liegt daran, dass Karrieren in der Wirtschaft, wo man viel Geld verdienen kann, sehr interessant sind für Psychopathen. Die werden keine Krankenpfleger, sondern ihnen sind Macht, Status, und Geld extrem wichtig.“

Prof. Dominik Schwarzinger (lehrt Psychologie an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Berlin) im Interview mit „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ („FAS“), 23.10.2022, S. 10.

Sachdienliche Hinweise
„Wenn man einen Menschen richtig beurteilen will, so frage man sich immer: ›Möchtest du den zum Vorgesetzten haben -?‹“
„Die Deutschen haben zwar nicht das Pulver erfunden, aber die Philosophie des Pulvers.“

Kurt Tucholsky, „Schnitzel“, 1930.

Zum Wesen
„Die Individuen sind unter die gesellschaftliche Produktion subsumiert, die als ein Verhängnis außer ihnen existiert; aber die gesellschaftliche Produktion ist nicht unter die Individuen subsumiert, die sie als ihr gemeinsames Vermögen handhaben.“

Karl Marx, „Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie“, Marx-Engels-Werke (MEW), Bd. 42, S. 92.

Aufraffen
„Wer sich daran gewöhnt, zu allen gelegentlich anstrengenden Wegen die mühelose Alternative zu wählen, der wird dabei bleiben wollen, auch wenn die Anstrengung nicht körperlicher, sondern geistiger oder seelischer Art ist.“

Frederike Haupt, „Bewegt euch!“, „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS“), 23.10.2022, S. 8.

Ein Mensch, der skrupellos die Konkurrenz, den Eigennutz auf Kosten und Nerven anderer praktiziert – ein sogenannter Psychopath –, ist darauf nicht genetisch festgelegt oder trägt nicht metaphysisch „das Böse“ in sich, sondern er ist ein regelhaft soziales Extrem, das durch die menschenunwürdigen Umstände genährt ist.

Das fängt an mit den 100 Milliarden Euro für die erweiterte Militarisierung zu Gunsten der Rüstungsindustrie, welche auch noch in das Grundgesetz – mit Friedensgebot! – unter recht undemokratischem Vorgehen gestimmt worden ist.

Das geht weiter mit den privatisierten öffentlichen Einrichtungen (Post, Postbank, Krankenhäuser), die, statt der Allgemeinheit nützlich sein zu sollen, nunmehr der Rendite verpflichtet
sind. Auch die Bahn, noch in öffentlicher Hand, steht unter diesem Diktat. Die Ergebnisse sind Vielen schmerzlich bekannt.

Das findet seine Fortsetzung in einem abgebauten oder deformierten Sozialstaat (siehe Hartz IV), der auf die sogenannte Eigenverantwortung, d.h. das Schuldprinzip getrimmt ist.

Auch die prekären Arbeitsverhältnisse und ihre ungenügende Bezahlung gehören zu den ärgerlichen Umständen, die, neben dem objektiven Elend, Konkurrenz und Mißgunst schüren können.

Ebenso sind dem Kapital politisch die Steuern minimiert und Steuervermeidung möglich gemacht worden. Das fehlt an allen Ecken und Enden. Bei den öffentlichen Einrichtungen (Gesundheit, Bildung, Soziales, Kultur und Infrastruktur) sowie bei der Bewältigung globaler und regionaler Aufgaben wie beispielsweise der dringenden Bewältigung des Klimawandels.

Was nicht zwingend ist, wird als alternativlos dargestellt.

Aus all dem resultiert auch kulturell eine gesteigerte Biestigkeit einerseits oder eine Verzweiflung auf der anderen Seite.

Dem ist nur sinnvoll mit gesteigert engagierter Vernunft beizukommen.

Aufrüstung oder die Lieferung von Waffen in Krisen- oder Kriegsgebiete – wo auch immer – schafft keinen Frieden, keine zivile Entwicklung. Abrüstung eröffnet positive Potentiale.

Die Erhöhung von Gewinnsteuern bildet die Grundlage für die erforderliche Entwicklung des Sozial-, Bildungs- und Kulturstaates.

Angemessene Löhne und Arbeitsbedingungen (ausreichend Personal und Mitbestimmung) fördern das Allgemeinwohl, sind ökonomisch sinnvoll, steigern die Sozialeinnahmen und mindern die Mühsal der menschlichen Existenz.

Die Mentalität des Friedens – Entwicklung ohne Gewalt – begünstigt die erforderliche Kooperation auf allen Ebenen. Das ist eigentlich menschlich, sinnvoll und wegweisend.

Dabei sollten die Wissenschaften, ihre Akteure, sich als verantwortliche Subjekte dieser höheren rationalen gesellschaftlichen Zwecksetzung begreifen bzw. ihren möglichen Einfluß wahrnehmen.

Wer sich traut, zu begründen, was relevant nicht gefällt, wird offene Ohren und Sinne finden.

Mit Sinn

Ein guter Grund, sich
in die Welt einzumischen:
Beste Gestaltung!