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Nicht ohne Leitbild

Zur Wahl des Akademischen Senats

„LEITBILD UNIVERSITÄRER LEHRE DER UNIVERSITÄT HAMBURG

(beschlossen durch den Akademischen Senat auf seiner 719.Sitzung am 10.07.2014)

Ziel universitärer Lehre ist es, Bildung durch Wissenschaft zu ermöglichen. Das schließt die Aufgabe ein, alle Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Studierenden hohe wissenschaftliche Kompetenz erwerben, ihre Fähigkeiten selbsttätig entfalten und sich als mündige Mitglieder der Gesellschaft weiterentwickeln können, die bereit und in der Lage sind, an deren sozial und ökologisch nachhaltiger, demokratischer und friedlicher Gestaltung maßgeblich mitzuwirken und für ihre Zukunftsfähigkeit Verantwortung zu übernehmen.
Grundlage der universitären Lehre ist das Humboldt’sche Bildungsideal der Einheit von Forschung und Lehre. Lernendes Forschen, lebenslanges Lernen und die argumentative Verständigung auf wissenschaftlicher Grundlage sind wesentliche Merkmale dieser Lehre.
Diesem Ziel der Bildung durch Wissenschaft sind alle Mitglieder der Universität Hamburg gemeinsam verpflichtet - Lehrende und Lernende ebenso wie die mit administrativen und technischen Aufgaben befassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von ihnen wie auch von den zuständigen Gremien und Organen der Universität wird erwartet, dass sie sich dem Gelingen universitärer Lehre mit dem erforderlichen Maß an Zeit und der gebotenen Sorgfalt widmen, dabei respektvoll miteinander umgehen und die Richtlinien guter wissenschaftlicher Praxis beachten. Von allen wird erwartet, sich gemeinsam dafür einzusetzen, dass die für die universitäre Lehre erforderliche finanzielle, personelle und technische Ausstattung zur Verfügung gestellt wird.“

„Die andauernde Pandemie schlägt den Menschen immer mehr aufs Gemüt. Die meisten haben das Gefühl, in einer Endlosschleife festzuhängen. Der vorsichtige Optimismus, dass die Omikronwelle den Übergang von einer Pandemie zu einer Endemie einläutet und damit im Verlauf dieses Jahres eine merkliche Entspannung verspricht, trifft in der Bevölkerung noch auf tiefe Skepsis.(…)
Was den Menschen besonders zu schaffen macht, ist vor allem die Unsicherheit über die weitere Entwicklung und der damit verbundene Verlust an Planungssicherheit, die Einschränkung von Kontakten und Freiheitsspielräumen, aber auch die Dominanz des einen Themas, das alle anderen Themen in den Hintergrund drängt.“

Prof. Renate Köcher, Institut für Demoskopie Allensbach, „Wachsende Gereiztheit, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“), 26.1.2022, S. 8.

Die Wahl (auch der) studentischen VertreterInnen für den Akademischen Senat der Universität Hamburg fand unter fortgesetzt schwierigen Bedingungen statt: Die noch nicht aufgehobene Eindämmung hat ihre kulturellen und sozialen Spuren hinterlassen. Die Einschränkung der Gesellschaft trübt ein. Die mentale Aufmerksamkeit für wichtige Belange muß – immer wieder neu – hervorgebracht werden.

Aber auch das Wahlamt der Universität hat mit mangelnder Sorgfalt (beispielsweise die Nicht- Verschickung eines erläuternden Merkblattes zur Wahl; Verhinderung der Wahl der TeilnehmerInnen des Studienkollegs) nicht zu Beförderung der Wahl(-entscheidungen) beigetragen.

Das Ergebnis zeigt eine in etwa gleich gebliebene Wahlbeteiligung im Verhältnis zur letzten Wahl, den Einzug von „Fridays for Future“ (u.a.) mit zwei Sitzen in das höchste Gremium der universitären Selbstverwaltung, „Campus-Grün“ mit einem Sitz. Damit sind alle drei studentischen Sitze platziert. Wir, das Bündnis für Aufklärung und Emanzipation, sind mit
67 Stimmen knapp unter der erforderlichen Stimmanzahl geblieben. Die rechte Liste (RCDS, Liberale und Fakultätsratslisten) ist weit zurückgefallen. Konservativ überzeugt wenig.

Die vorherige Amtsperiode war durch die Auseinandersetzungen für die bedarfsgerechte Finanzierung (nicht nur) der Hochschulen, die fortgesetzte Studienreform, das Bemühen um einen möglichst hohen Grad an Präsenzlehre, die stärkere Orientierung auf die Nachhaltigkeitsziele der UNO (Sustainable Development Goals/SDG´S) sowie die Neufindung eines Präsidenten bestimmt.

Mit einer Kulturwoche zu Beginn des Semesters haben wir zur Öffnung der Uni beigetragen.

Im kommenden Semester müssen die begonnen Aufgaben mit Nachdruck fortgesetzt werden.

Das betrifft ebenso die soziale Lage der Studierenden. Die Uni ist ein kultureller Organismus der Gesellschaft mit einer hohen Verantwortung für die Beantwortung drängender Fragen (Frieden, soziale Gerechtigkeit, Klima, Überwindung des Nord-Süd-Gefälles) und nicht zuletzt für die Bildung mündiger solidarischer Persönlichkeiten.

Wir werden unser Engagement dafür weiterhin realisieren.
Die begründete Hoffnung stirbt nie.

Liste Stimmen Prozent Sitze
Bündnis für Aufklärung und Emanzipation! (BAE!) 826 (-48) 18,5 (-1,2) 0 (-1)
CampusGrün 1182 (-401) 26,5 (-9,2) 1 (+/- 0)
"Linke Listen/ Klimabündnis 1784 (+261) 40 (+6,7) 2 (+1)
BWL, VWL, Jura, MIN, RCDS und LHG Liste 672 (n.a.) 15,1 (n.a.) 0 (n.a.)
Wahlbeteiligung 4464 (+29) 10,7 (+0,1)