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Um die Not zu wenden:

Wozu brauchen wir einen Präsidenten?

„Portia: Wenn das Tun ebenso so leicht wäre wie das Wissen, was zu tun gut wäre, dann wären die Kapellen Kirchen, und die Hütten der Armen wären Fürstenpaläste.“

William Shakespeare, „Der Kaufmann von Venedig“ (1596 o. 1597), Erster Akt/Zweite Szene, in einer Übersetzung von Erich Fried, Berlin 1984/2014.

1) Handlungsbedarf

Frieden hat nicht Vorrang auf der Welt. Die Armut ist nicht beseitigt.
Der Klimawandel bleibt bedrohlich.
Das Ewiggestrige ist nicht vollständig untergegangen.
Die Hochschulen – nicht nur sie – sind nicht ausreichend resp. bedarfsgerecht finanziert. Das Ba-/Ma-System bleibt wissenschaftlich, persönlich und gesellschaftlich unbefriedigend. Die soziale Lage Vieler ist auch an den Hochschulen prekär.
Wer will weiter warten?

2) Forschung Lehre Bildung

Auftrag: Ergründen, was geworden, unzureichend, veränderbar und sich vorzunehmen ist. Modus: Lehren als gemeinsames Lernen für das Schaffen von aufgeklärten, verantwortlichen und kooperativen Persönlichkeiten.
Haltung: Gelächter nicht scheuend, Neues historisch bewußt zu wagen, weitet Blick und Atmung. Erkenntnisse erwarten erfreuliche Entfaltung.

3) Demos und Republik

Die Universität ist ein kultureller Organismus, alle Mitwirkenden haben Bedeutung.
Die plurale Einheit von Fächern, Gremien, Gruppen und Akzenten ist eine potentielle Stärke. Die Aufklärung sei Maßstab für die gesellschaftliche Entwicklung in eine menschenwürdige Richtung.
Das kulturelle Niveau der Res publica wird realisiert durch das vielfältige gemeinsame Engagement ihrer Mitglieder.
Haben Hungrige hoffnungsvolle Heiterkeit?

4) Der „gute König“

Die Person an der Spitze steht auf einer Pyramide. Dieser Bau ist mühsam erschaffen. Ein Präsident hat keine Untertanen. Die gemeinsame Konstitution ist demokratisch.
Eine gute Leitungsperson ist kollegial. Sie wird gewählt.
Der fortwährende Dialog dient Vertiefung und Erweiterung. Entwicklung ist eine unendliche Geschichte.
Können Kompetenzen klaglos kreieren?

Hamburg, den 22. Oktober 2021
Svenja Horn, Golnar Sepehrnia , Olaf Walther