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Ist Bewegung schädlich?
Oder
„Etwas Besseres als Olympia!“

„Die Olympischen Spiele spielen als prägender Faktor für die Entwicklung einer Stadt auf ökonomischer, politischer und kultureller Ebene eine große Rolle. Eine Universität, die ihre Verantwortung für die sie umgebende Gesellschaft ernst nimmt, wird hier auf vielfache Weise die notwendigen Prozesse mitgestalten und mit ihrer mannigfaltigen
fachlichen Expertise begleiten. Eine Stadt, welche sich entschließt, den aufwendigen Weg einer Olympiabewerbung zu beschreiten, wird dieses große Potential abzufragen wissen und die Hochschulen vor Ort zentral in den Gestaltungsprozess einbinden.“

Universität Hamburg: Antwort auf das Bürgerschaftliche Ersuchen „Olympische und Paralympische Spiele in Hamburg“, 21.4.2015.

Diese Antwort der Universität auf eine Anfrage der Bürgerschaft, was die größte wissenschaftliche Einrichtung der Stadt zu der Olympia-Bewerbung Hamburgs beizutragen habe, fällt bemerkenswert skeptisch aus.

Glaubt man den Fürsprechern der Bewerbung – zuvörderst der Milliardärsfamilie Otto, den Architekten und Unternehmern der Baubranche, dem Bürgermeister, diversen Unternehmensberatern und Sportfunktionären –, dann hat sich das Internationale Olympische Komitee („IOC“) vom Korruptions-Saulus zum Gaben-Paulus gewandelt, ein Füllhorn über Hamburg auszuschütten: Lauter begeisterte, glückliche und gesunde Menschen, großzügige Verkehrswege, prosperierende Sport- und Kulturstätten, blühende Geschäftstätigkeit, bezahlbarer Wohnraum für alle, umfassende Inklusion, ökologische Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit für den Weltfrieden.

In Wahrheit: die Verbindung von Kommerz und Lokalpatriotismus, Standortpolitik. Das entspricht nicht dem ursprünglichen olympischen Gedanken.
Das IOC ist Eigentümer einer der wertvollsten Marken der Welt: „Olympia“. Es organisiert damit für Fast-Food-Ketten, Baulöwen und Sportartikelhersteller Milliardengeschäfte. Selbst öffentliche Investitionen, die Hamburg diesem Club gefällig machen sollen, würden nach Funktionalität, Kultur und Alltagspraxis diesen Interessen dienen.

Deshalb hat die zeitgemäße Bewegung in der Stadt eine entgegengesetzte Richtung: „Etwas Besseres als Olympia“ wird von sozial engagierten Menschen in Opposition zu profitablen Events, kommerziellem Streß und schönem Schein erstritten. Auch die „Schuldenbremse“ bleibt davon nicht unberührt. Die Kita-Bewegung, ein sinnvoller Ausbau öffentlicher Dienstleistungen, Aktivitäten für ausreichenden sozialen Wohnungsbau und eine angemessene Finanzierung des Breitensports, echte Flüchtlingssolidarität, ein inklusives Bildungssystem, problemlösungsorientierte Wissenschaften, aufgeklärte Kunst und Kultur, lebendige Demokratie sowie die Friedensbewegung sind die positive Alternative.

„Standortvorteile“, Höher-Schneller-Weiter-Taumel, neun Jahre lang nur Baustellen, mehr Hotels, mehr Tourismus, Kniebeugen und Hälse recken – wer mag diesen Streß?

Sinnvolle Bewegung hat immer eine befreiende Richtung. Solidarität, Weltoffenheit, sozialer Fortschritt und echte Partizipation sind auch oppositionell: von der Mehrheit für die Mehrheit.

Mehr Informationen zur Unterschriften-Kampagne:
„Argumente für ein Nein zu Olympia“
unter
www.NEINzuOlympia.de