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Was wir brauchen: Die Wissenschaft von und in der Großzügigkeit

„In unserer Zeit sind bestimmte ökonomische Wahrheiten als selbstverständlich akzeptiert. Wir haben sozusagen eine zweite „Bill of Rights“ akzeptiert, mit der eine neue Grundlage für Sicherheit und Prosperität für alle begründet werden kann – unabhängig von ihrer Position, Herkunft oder ihrer Überzeugung. Dazu gehören:
Das Recht auf eine nützliche und einträgliche Arbeit in den Industrien, Geschäften, in der Landwirtschaft oder den Minen des Landes;
das Recht genug für adäquate Ernährung, Kleidung und Erholung zu verdienen;
das Recht jedes Landwirts, seine Produkte so zu schaffen und zu verkaufen, dass ihm und seiner Familie ein anständiges Leben gewährleistet ist;
das Recht jedes Geschäftsmanns, groß und klein, überall in einer Atmosphäre der Freiheit von unfairem Wettbewerb und von der Dominanz von Monopolen zu handeln;
das Recht jeder Familie auf ein anständiges Zuhause;
das Recht auf adäquate medizinische Versorgung und die Möglichkeit gute Gesundheit zu erreichen und zu genießen;
das Recht eines angemessenen Schutzes vor wirtschaftlicher Not durch Alter, Krankheit, Unfall oder Erwerbslosigkeit;
das Recht auf gute Bildung.
Alle diese Rechte spenden Sicherheit. Und nachdem dieser Krieg gewonnen ist, müssen wir darauf vorbereitet sein, mit der Verankerung dieser Rechte in Richtung neuer Ziele menschlichen Glücks und menschlicher Wohlfahrt voranzuschreiten.“

Franklin D. Roosevelt (US-Präsident 1933-1945) in seiner Rede an die Nation am 11. Januar 1944.

Warum nur sind „die Deutschen“ (wieder) so unbeliebt?

Das italienische Beispiel einer rechtsliberalen und extrem rechten Regierungsbildung wäre ohne dies nicht denkbar: Eine verfehlte und aus Berlin und Brüssel autoritär verordnete Politik der „Austerität“ (Kürzungen am Sozialstaat, Privatisierungen und erschöpfender Schuldendienst bei den Banken; soziale Zerstörung und Demütigung).

Dabei sollte gerade von deutschem Boden seit 1945 nie wieder Krieg ausgehen – weder militärisch noch politisch oder ökonomisch. Angesichts dessen, dass das über die EU-Institutionen vermittelte Diktat deutscher Konzerne, Wirtschaftswissenschaftler und Politiker*innen, nicht nur in den Ländern des Südens ungeheures Leid verursacht, sind Reaktionen des nationalen Egoismus und Hasses zwar immer noch absolut falsch, aber erklärlich.

Die Geschichte aber verweist darauf, was zu ändern ist: Ökonomie, Wissenschaft und Politik in den Dienst der Wohlfahrt der Vielen zu stellen, das Menschenrecht unteilbar für Alle zu verwirklichen, sich entsprechend zu organisieren sowie in der Arbeit und als engagierte Bürger*innen verantwortungsbewusst einzugreifen.
Was am Ende des Zweiten Weltkrieges wahrhafte Hoffnung war (von einem US-Präsidenten formuliert), ist heute notwendige Bedingung der Zukunft der Menschheit. Alle müssen daran mitwirken. Das bedeutet für die Hochschulen: Bildung und Wissenschaft sind ohne Humanität, Geschichtsbewusstsein und Reflexion für eine nachhaltig positive Entwicklung nicht möglich. Die Universität Hamburg ist zudem ein Ort der Begegnung von Menschen aus über 180 Ländern. Seit Jahrzehnten sind demokratische Selbstverwaltung und Mitsprache in der Studierendenschaft und als wissenschaftliche Communitas erreicht und möglich. Mit über 50.000 Mitgliedern ist sie so eine unüberhörbare Republik in der (Stadt-)Republik – in Bewegung. Es ist (wieder) an der Zeit dafür!