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Wende in der Entwicklung

Zur Wahl der studentischen Vertreter*innen im Akademischen Senat

„Eine neue, internationale progressive Bewegung muss sich zur Aufgabe machen, die strukturelle Ungleichheit innerhalb wie zwischen den Staaten zu bekämpfen. Sie muss die vom ›Fetischismus des Geldes‹ und ›Gesetz des Stärkeren‹ geprägte Einstellung überwinden. Sie muss nationale wie internationale Politik für einen besseren Lebensstandard der Armen und Arbeiter unterstützen – mit Zielen wie Vollbeschäftigung und existenzsicherndem Lohn bis hin zu allgemeinem Zugang zu höherer Bildung, Gesundheitsversorgung und fairen Handelsabkommen. Außerdem gilt es, die Macht der Unternehmen zu beschränken und die ökologische Zerstörung durch den Klimawandel zu verhindern.“

Bernie Sanders (ehem. US-Präsidentschaftskandidat und Gründer der Bewegung ‚Our Revolution‘): „Das Gesetz des Schwächeren“, Der Freitag vom 18.01.2018. Text

Soziale Befreiung und Frieden sind eine globale Gemeinschaftsaufgabe. Sie erfordert Bildung für Alle als humanistische Orientierung, solidarisches Bewusstsein und kooperative, wissenschaftliche Problemlösung. In allen Erdteilen regen sich entsprechende Bewegungen: Aufklärung ist in Aktion!

Hamburg ist ein Zentrum dieser weltweiten Kontroverse: 500 Jahre globale Ausbeutung und zugleich Weltoffenheit, Internationalität und Solidarität gehören zur Stadt. Die Rüstungsindustrie und -exportwirtschaft ist hier stark verankert, aber auch die Friedensbewegung und -forschung. Hier leben allerhand Milliardäre, aber ein Fünftel der Kinder ist ganz „offiziell“ arm. Die gesellschaftliche Opposition gegen die „Schuldenbremse“ und für soziale Verbesserungen in allen Bereichen wächst. Die dauerhafte Initiative aus Studierendenschaft und Uni für eine solide öffentliche Finanzierung von Bildung und Wissenschaft hat daran positiven Anteil. Diese Gegensätze sind zur Entscheidung gereift.

In dieser Lage wurde der Akademische Senat (AS), das höchste demokratische Uni-Gremium, neu gewählt. Die Wahlbeteiligung zur Gruppe der Studierenden ist leicht gestiegen. Ungefähr 66% der Wählenden haben für Listen gestimmt, die gesellschaftlich progressiv zu verorten sind. Unser „Bündnis für Aufklärung und Emanzipation (BAE!)“ zieht mit einem Sitz (746 Stimmen) wieder neu in den AS ein. Hier können wir mit den sozial-liberalen Kommiliton*innen von CampusGrün (1392 Stimmen, 1 Sitz) kooperieren. Nicht im AS ist das Konglomerat der eher auf Wellness orientierten Libertären (UniCorns, AL, Schöne Zeiten – 558 Stimmen). Der Block aller konservativen, nihilistischen und bereichsbornierten Listen aus RCDS, LHG, Die Liste und Fakultätslisten erhält unter Beteiligung der Realo-Jusos ebenfalls einen Sitz (1398 Stimmen).

„Mit dem explosionsartigen Fortschritt der Technologien und den damit einhergehenden Durchbrüchen sind wir heute in der Lage, den weltweiten Wohlstand substanziell – und gerecht – zu mehren. Wir haben die Möglichkeiten an der Hand, die Armut zu bekämpfen, die Lebenserwartung zu erhöhen und ein günstiges und die Umwelt nicht verschmutzendes globales Energiesystem zu schaffen. Dafür müssen wir den Mut haben, gemeinsam gegen die mächtigen Einzelinteressen vorzugehen, die immer nur mehr für sich selbst haben wollen.“

(a.a.O.)

Hiermit ist beispielhaft für Alle eine vernünftige Zielsetzung formuliert – auch für die Universität der Hansestadt mit globaler Bedeutung. Auf jede menschenfreundliche Initiative, radikale Sorgfalt, humanistische Ambition, gutes Zusammenwirken und Entscheidungsfreude kommt es an. Der Weg zu einer neuen Etappe der Geschichte ist offen.

Liste Stimmen Prozent Sitze
Bündnis für Aufklärung und Emanzipation! (BAE!) 746 (+55) 18,2 (+1,1) 1 (+1)
CampusGrün 1392 (-136) 34,0 (-3,7) 1 (-1)
Alternative Linke, UniCorns, „Schöne Zeiten“ et al. 558 (+72) 13,6 (+1,6) 0 (+/-0)
RCDS, LHG, Realo-„Jusos“, Fakutätenlisten et al.* 1398 (+52) 34,1 (+0,9) 1 (+/-0)
Wahlbeteiligung 4113 (+62) 10,2 (+0,4)

* Im vorigen Jahr traten die Realo-„Jusos“ noch getrennt an.